Das sogenannte “Schröpfen” gehört zu den ausleitenden Heilverfahren und spielt eine wichtige Rolle in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Diese Behandlungweise zählt zu den Reiztherapieformen und wird bei verschiedensten Erkrankungen angewendet. Sie wirkt nicht nur an den betroffenen Hautarealen sondern auf Organe und den gesamten Organismus.
Die TCM vertritt die Auffassung, dass bestimmte Hautareale (die Akupunkturpunkte) durch über die Meridiane mit bestimmten Organen verbunden sind.
Als spezielle Form der Reiztherapie ermöglicht es das Schröpfen, dass diese Verbindung aktiviert werden und zur Heilung eingesetzt werden können.
Bei einer Schröpftherapie werden spezielle Schröpfgläser auf die Haut gebracht und eine Saugwirkung mit Feuer erzeugt, wodurch die Durchblutung im betroffenen Gewebe und ganz Körper angeregt wird.
Unterschiedliche Arten der Anwendung:
- Blutiges Schröpfen: Hier wird die betroffene Hautstelle vorher leicht angeritzt.
- Trockenes Schröpfen: Die Haut bleibt unversehrt.
- Schröpfmassage: Die Haut wird vor der Behandlung eingeölt und die Schröpfgläser auf der Haut verschoben.
Wirkungen und Anwendungsgebiete
- Die Stoffwechselleistung der Zelle wird aktiviert.
- Die Mikrozirkulation von Blut und Lymphe verbessert.
- Ein lokaler reaktiver pathologischer Lymphstau drainiert und der Tonus der darunter liegenden Muskulatur reduziert.
- Reizung der Nervenenden und lokale Durchblutungsanregung.
- Über kutano-viszerale Reflexbahnen kann eine Wirkung auf erkrankte Organe erzielt werden (vgl. Forschungsergebnisse von Head und McKenzie).
- Immunstimulierende analgetische Wirkung
- Über die spezifische Reizung des Akupunkturpunktes wird Einfluss auf innere Organe und Funktionskreise genommen.
- Das Schröpfen kann lokale Fülle-Syndrome entlasten.
- Pathogen wirksame Faktoren werden aus dem Körper abgeleitet.
Indikationen und Krankheitsbilder
Im Folgenden einige Beispiele von Erkrankungen, bei denen das Schröpfen häufig Anwendung findet:
- bei internistische Erkrankungen (Asthma bronchiale, Diarrhoe, Obstipation, Colon irritable, Refluxösophagitis und Gastritis)
- bei Problemen und Erkrankungen des Stützbewegungsapparat (Cervikalsyndrom, Dorsalgie, Lumbalgien, Impingementsyndrom, PHS)
- bei psychosomatische Erkrankungen (Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, Psychovegetatives Stresssyndrom)
- bei gynäkologischen Erkrankungen, Mensturationsbeschwerden und in der Geburtshilfe
- bei Kinder- und Säuglingserkrankungen (Bronchitis, Asthma bronchiale)